BUCHANKÜNDIGUNG

Ulrich Voigt
Francesco Bianchini und das Problem der Phantomzeit

Dieses bereits für 2007 geplante Buch muss noch warten. Sein Arbeitstitel lautet jetzt

Ulrich Voigt
Der Ostervollmond des Hippolytus von Rom. Franciscus Blanchinus redivivus.

ca. 250 S.

Die astronomische Ungenauigkeit der 112jährigen Passtafel des Hippolytus beruht nicht auf einer entsprechenden Unfähigkeit ihrer Konstrukteure (wie man allgemein annimmt), sondern ganz im Gegenteil auf höherer Planung. Francesco Bianchini hat als einziger Gelehrter behauptet, dass die Tafel auch in astronomischer Beziehung ein Kunstwerk sei. Jetzt kommt ans Licht, dass er das Objekt sogar noch unterschätzt hat.

Ein Kapitel ist derweil unter dem Titel

Über das Jahr 1 des Alexander Severus auf der Passatafel des Hippolytus

erschienen in: SCHOLION, Bulletin 5 / 2008 (Zürich), S. 99 – 121.

1695 erarbeiteten die beiden italienischen Astronomen Giandomenico Cassini und Francesco Bianchini eine Methode, mit der das auf der Passatafel des Hippolytus verzeichnete Jahr 1 des Kaisers Alexander Severus absolut datiert werden kann. Diese Methode wird erklärt und auf die 95jährige Ostertafel zu Ravenna übertragen.

Andererseits sollen demnächst mehrere Abhandlungen hier zum download angeboten werden:

Ulrich Voigt
How to compute Key Calendar Dates – Christian and Jewish – by Mental Calculation

ca. 80 S.

Die Kalendermathematik aus Das Jahr im Kopf, und zwar ohne Mnemotechnik, also nur fürs Kopfrechnen, an verschiedenen Stellen aber gestrafft und verbessert.

Ulrich Voigt
Geminos von Rhodos und die Okta
ëteris. Überlegungen zur ganztägigen Mondprognose.

Kurzfassung ca. 30 S., ausführliche Fassung ca. 150 S.

Die Entschlüsselung einer bislang unverstandene Kernaussage in den Elementa Astronomiae des Geminos bringt die Möglichkeit ans Licht, mit einfachsten Mitteln (Kopfrechnung) Mondphasen nicht über wenige Jahrzehnte, sondern über viele Jahrtausende zu berechnen, und zwar mit erstaunlicher Präzision. Eine wesentliche Grundannahme über frühchristliche Komputistik ist damit aufzugeben.

Ulrich Voigt
Die Zahl Null in der Komputistik des Dionysius Exiguus. Eine Untersuchung über die Grundlagen christlicher Chronologie.

ca. 150 S.

Entgegen der gängigen Annahme in der historischen Forschung wird hier detailliert nachgewiesen, dass Dionysius Exiguus mit der Zahl Null kundig umzugehen wusste, ja, dass seine Konstruktion überhaupt erst sinnvoll wird, wenn man dies weiß. Die unbegreifliche Geringschätzung spätantiker Kalendermathematik, wie sie in der universitären Forschung üblich ist, wird angeprangert, z.B. durch den Nachweis, dass das dionysische Rezept zur Berechnung  eines Wochentags 1956 als neue Erfindung von dem sowjetischen Mathematiker S. Drosdow veröffentlicht wurde und allgemeine Beachtung erfuhr. Zudem wird erstmals der Grund aufgezeigt, der die Alexandriner dazu gebracht hat, 95jährige Ostertafeln interessant zu finden. Die gesamte Einschätzung der komputistischen Entwicklung bis Beda Venerabilis wird einer radikalen Revision unterzogen.